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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 33

1849 - Münster : Coppenrath
33 sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die- sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher, und die Stadt nach ihm benannt.3) K. 9. Quellen der römischen Geschichte und neuere Bearbeitungen derselben. Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be- trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind: 1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er- eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver- richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa- ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre 388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun- den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein- heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein- kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte. Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be- 3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden; denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh- ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom." — Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem Worte (Stärke) ab. Weiter. Geschichte der Römer. 3

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 85

1849 - Münster : Coppenrath
85 heimkehren. Der Senat fürchtete vor ihrer Rückkehr, und unter dem Vorwände, die Sabiner machten neue Kriegesrüstungen, wurden sie noch unter Waffen gehalten. Allein das Volk durch- fchauete bald diese Arglist; und jetzt, nachdem es bei aller Hin- gebung in seinen gerechtesten Erwartungen wieder und wieder auf das grausamste war getäuscht worden, nahm es zu einem verzweifelten Mittel seine Zuflucht. Mit den Waffen in der Hand, seine Feldzeichen an der Spitze, brach es unter Anführung des aus seiner Mitte gewählten Plebejers Sicinius Bellu- tus auf, und lagerte sich auf einem anderthalb Stunden von Rom, am Einflüsse des Anio in die Tiber gelegenen Berge, welcher später der „heilige Berg" genannt wurde. Von hieraus schauete es trotzig hinunter auf die verhaßte Tyrannenstadt. Diese unerwartete Unternehmung belehrte den Senat, wie sehr er sich durch seine Härte und Ungerechtigkeit geschadet hatte. Das Volk strömte in ganzen Massen aus Rom nach dem heili- gen Berge; die Wachen an den Thoren waren nicht im Stande, dasselbe aufzuhalten. Durch Tumult in: Innern und Krieg von Außen geänstigt, entschloß sich der Senat jetzt endlich zur Nach- giebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft, und an der Spitze der- selben M e n e n i u s A g r i p p a, den Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgewanderten, sie freundlich zur Rückkehr einzula- den. Dieser führte das Wort und belehrte das Volk über die bösen Folgen der Zwietracht durch eine Fabel. „Einst, — sprach er - empörten sich die Glieder des Körpers wider den Magen. Sie wollten es nicht länger dulden, daß dieser allein in behag- licher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern füttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hände wollten keine Speisen mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht aufnehmen, die Zähne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz führten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, daß sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fühlten nämlich, daß es der Magen sei, der die Säfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie ließen daher von ihrem Vor- haben ab und söhnten sich wieder mit dem Magen aus." Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte und sah ein, daß seine Empöruug und seine Trennung dieselbe Schwäche und Hinfällig-

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 322

1849 - Münster : Coppenrath
322 4. N ero (54—68). — Wie sein Vorgänger, so wurde auch er von den Prätorianern, die durch die Verheißung einer- gleichen Belohnung gewonnen waren, zum Kaiser ausgerufen. Als Jüngling von siebenzehn Jahren trat er die Herrschaft an und regierte die fünf ersten Jahre hindurch unter der Leitung des biedern Befehlshabers der Garde, Burrus, und des be- rühmten Philosophen Seneca, zum Segen des Volkes, das sich von den Gräueln der früheren Regierung erholte. Bald aber zeigte sich der bisher zurückgehaltene Hang zur Wollust und Grausamkeit, und seine ganze fernere Negierung überbot fast die des Caligula an Gräuelthaten jeder Art. Er, oer einst bei der Unterzeichnung eines Todesurtheiles wünschte, nicht schreiben zu können, ließ seinen Halbbruder, den edlen Britta- nicus, in welchem er einen Nebenbuhler fürchtete, vergiften. Auf Anstiften einer berüchtigten Buhlerin, Poppäa Sabina, ließ er seine eigene Mutter und seine rechtmäßige Gattin Octavia ermorden und erhob jene Buhlerin als seine Gattin auf den Thron. Als nach dem Tode des Burrus, der wahrscheinlich auf Nero's Betrieb vergiftet worden war, der schändliche Tigel- linus dessen Stelle einnahm, zog sich auch Seneca vom Hofe zurück, und seitdem überließ sich der junge Wüstling ohne Rück- halt allen Ausschweifungen und Thorheiten. In frevelhaftem Übermuth ließ er einen großen Theil der Stadt Rom nieder- brennen, um durch schöner» Ausbau seinen Namen zu verherr- lichen. Sechs Tage und sieben Nächte dauerte der Brand. Als das Feuer am verderblichsten wüthete, sah man den Kaiser auf der Zinne seines Palastes im prunkenden Gewände eines Sai- tenspielers, der zum Klange der Leier die Einäscherung Troja's besang. Sobald er aber merkte, daß das Volk hierüber aufge- bracht war und ihn für den Brandstifter hielt, wälzte er die Schuld von sich auf die damals verhaßten und verachteten Chri- sten, die noch für eine jüdische Secte gehalten wurden. Ihre Martern waren ihm nun ein eben so angenehmes Schauspiel, wie vorher der Brand der Stadt. 2 3) Der verschönerte Aufbau 2) Ergo abolendo rumori Nero subdidit reos et quaesitissimis poe- nis affecit, quos per flagitia invisos vulgus Christianos appellabat. Auctor nominis ejus Christus, qui, Tiberio imperiante, per procura- torem Pontium Pilatum supplicio affectus erat. Tac. Ann. Xvi. 35.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 326

1849 - Münster : Coppenrath
_____326 Juden, welche sich wegen der harten Bedrückungen der Procu- ratoren, besonders des Gessius Florus, empört hatte, durch dm Zerstörung Jerusalems im Jahre 70. Der unter dem kühnen Civilis ausgebrochene Krieg der von der Seherin Veleda begei- sterten Bataver, Friesen u. a. brachte er in demselben Jahre 70 durch einen Vergleich zu Ende; indeß sein großer Feldherr Jul. Agricola nachdrücklich den Kampf in Brittanien fort- setzte und bis Schottland vordrang. Vespasian war nach Au- gustuö der erste Kaiser, der eines natürlichen Todes starb. Auf ihn folgte sein Sohn Titus (79 — 80). Kurz, aber segensreich war seine Regierung und brachte die Verirrungen seiner Jugend in Ver- gessenheit. Die verhaßte Klasse der Spione und Angeber fand an ihm einen unerbittlichen Feind. Mit Ruthenstreichen wurden diese aus der Stadt vertrieben, heimliche Feinde durch Groß- muth entwaffnet. Seine Herzensgüte zeigte sich vorzüglich bei den vielen Unglücksfällen, die während seiner zweijährigen Re- gierung über das römische Reich kamen. Es war am 23. Au- gust des Jahres 79 nach Ehr., als der Vesuv seinen Feuer- schlund zu neuen Lavaströmen öffnete und die Städte Pompeji, Herculanum und Stabiä so gänzlich verschüttete, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Auf dieses Unglück folgte eine Feuersbrunst in der Stadt, und hierauf wieder eine schreckliche Pest; so überall Leiden und Elend in und um Rom. Mit der rührendsten Güte suchte Titus das öffentliche Elend zu lindern und den Leidenden auf alle Weise zu helfen. Er pflegte den Tag verloren zu nennen, an welchem er Keinem eine Wohlthat erwiesen hatte. Oft hörte man ihn sagen: von eines Kaisers Throne müsse Niemand traurig Weggehen.2) Einen Mann von ') Plinius beschreibt in seinen Briefen (Vi. 16. 201 ausführlich dieses merkwürdige Ereigniß und den dabei erfolgten Too seines Oheims. — Die Ausgrabung der ersten beiden Städte, welche seit den Jahren 1711 und 1748 wieder aufgefunoen sind, gehört zu den für die Kenntniß des Alterthums wichtigsten Begebenheiten. Durch sie hat man von den häuslichen Einrichtungen der Vorwelt ein anschaulicheres Bild erhalten. Die Masse der aufgefundenen Denkmäler, welche das Museum zu Portiei aufbewahrt, hat sich gehäuft, und der Einfluß der alten Kunstwerke auf die Veredlung des modernen Geschmackes ist gestiegen. ~) Admonentibus domesticis, quasi plura polliceretur, quam prae-

5. Die alte Geschichte - S. 86

1872 - Münster : Coppenrath
86 Handel gewannen. Letzteres ist wohl das Wahrscheinlichere. Dieser Bernstein, Elektron genannt, wurde damals der Selten-heit wegen dem Golde gleichgeschtzt. Die Phnizier verarbei-teten ihn zu Halsketten, Armbndern und andern Schmuck-fachen. So durchkreuzten ihre Schiffe die Meere nach allen Richtungen und kehrten reichbeladen zurck. 29. Erfindungen der Phnizier. Die Handelsgegenstnde der Phnizier bestanden aber nicht blo in fremden Waaren, die sie zusammenbrachten und um-setzten; in ihren Stdten selbst herrschte der grte und leb-hasteste Gewerbflei. Unter ihren Fabriken stand die Frberei, besonders in Purpur, oben an. Sie selbst waren die Erfinder des Purpurs. Ein Schferhund, so geht die Sage, hatte am Meeresftrande nahe bei der Stadt Tyrus Purpurschnecken zerbissen und kam mit hochrother Schnauze zu seinem Herrn zurck. Dieser meinte, sein Hund sei verwundet und wischte ihm mit Wolle das vermeintliche Blut ab. Zu seinem Erstau-nen fand er nicht die geringste Verwundung, die Wolle aber schn und glnzend roth gefrbt. Neugierig folgte er der Spur seines Hundes und entdeckte nun, da die vom Meere an die lyrische Kste ausgeworfenen Schnecken einen solchen rothfr-benden Saft enthielten. Dieser tyrische Purpur, befon-ders der hochrothe und violette, wurde in Kurzem so berhmt, da er fr die grte Kostbarkeit galt, mit welcher sich nur Könige und die reichsten Leute schmcken konnten. So lesen wir beim Evangelisten Lukas, wo von dem reichen Manne die Rede ist: Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur." Und weil die Frbung bei den Phniziern durch" gehends in die Wolle geschah, so mute die Weberei mit der Frberei in genauer Verbindung stehen. *) *) Jetzt ist die kostbarste rothe Farbe die Schar lach frbe au5 Cochenillwrmern. Purpur kennt man nicht mehr.

6. Die alte Geschichte - S. 109

1872 - Münster : Coppenrath
I 109 den Menschen die Zukunft. Er lie unermeliche Geschenke an sie vertheilen und nach dem Ausgange des bevorstehenden Krie-ges fragen. Die Antwort lautete: Geht Crsus der den Halys, so wird er ein groes Reich zerstren." Jetzt hielt er sich des Sieges gewi. In freudiger Erwar-tung zog er der den Halys dem Cyrus entgegen. Frchterlich war die erste Schlacht; keiner siegte. Die Nacht trennte die Strei-Lenden. Crsus zog nach seiner Hauptstadt Sardes zurck und lie die Truppen auseinander gehen. Er hatte vor, im folgen-den Jahre mit einem noch greren Heere wiederzukommen. So lange aber lie Cyrus nicht auf sich warten. Kaum war Crsus in Sardes, so stand auch er mit seinen wilden Scharen von Reitern und Fugngern vor den Thoren. Cr-sus wurde geschlagen, seine Hauptstadt erobert. Mit klirrenden Waffen drangen die erbitterten Feinde hinein und hieben Alles nieder. Und schon wollte einer den Crsus, welchen er nicht kannte, durchbohren, als sein ltester Sohn, dem die pltzliche Angst das Band der Zunge lsete, laut schrie: Mensch, tobte den Crsus nicht!" Da fhrte man den König gefangen zum Cyrus. Im ersten Rausche des Sieges befahl dieser, ihn lebenbig zu verbrennen. Und sogleich wrbe ein Scheiterhaufen errichtet, und Crsus gefesselt barauf gestellt. Und schon sollte dieser angeznbet werben, als der Unglckliche, eingedenk der Worte des griechischen Weisen, aus seiner bumpfen Betubung erwachte. Er schrie pltzlich durch die tiefe Stille des versammelten Volkes dreimal laut auf: O Solon! Solon! Solon!" Das hrte Cyrus und wollte wissen, wen er anrufe. Er lie ihn beshalb herunternehmen. Anfangs wollte er nicht be-kennen, enblich aber sagte er: einen Mann, besten Unterrebung ich um viele Schtze allen Fürsten wnsche." Dann erzhlte er ihm wehmthig das mit Solon gefhrte Gesprch. Cyrus wrbe tief gerhrt. Er bebachte, ba auch er ein Mensch, und da unter den menschlichen Dingen nichts bestn- 6

7. Die alte Geschichte - S. 133

1872 - Münster : Coppenrath
133 der geeignete Zeitpunkt zu fein, und er fing seine lgenhafte Erzhlung an. Hret," sprach er, die Griechen schiffen jetzt, wie ihr wisset, nach Hause. Fr eine glckliche Heimkehr ist auf Befehl des Priesters dieses Pferd gezimmert als Shnungs-opfer fr die beleidigte Schutzgttin eurer Stadt, deren Bildni Ulysses und Diomedes einst frevelmthig euch entwendet haben. Kommt das Pferd unverletzt in eure Stadt, so wird sie nach dem Ausspruche des Priesters unberwindlich sein und ringsum die Völker beherrschen. Das eben wollten eure Feinde verhindern und baueten es absichtlich so groß, damit es nicht durch die Thore gehe." So und noch Mehres sprach der listige Grieche. | Die Trojaner glaubten seinen gleinerischen Worten und lieen vor geschftiger Eile ihn kaum ausreden. Eiligst werden Rder unter dem Pferde angebracht, berall Stricke an demselben befestigt, und nun spannt sich Alles davor. Männer, Weiber, Kinder, Alle wollen ziehen helfen. Wer nicht so glcklich ist, die Stricke mit anzufassen, schliet sich an die langen Reihen der Knaben und Mdchen, die schn geschmckt zu beiden Seiten gehen und feierliche Lieder fingen. Das Pferd kann nicht durch's Thor kommen! Und augenblicklich sind Viele bei der Hand, die dieses sammt einem Theile der Stadtmauer niederreien. In-belnd und frohlockend geht nun der lange Zug durch die Stra-en nach der Burg hin. Hier, vor dem Tempel der Gttin, wird das Wunderthier feierlich aufgestellt, damit es Jeder sehen und sich desselben erfreuen knne. Frhlich war der Tag, aber schrecklich die darauf folgende Nacht. Whrend Alles im tiefen Schlafe lag, schlich Sinon zu dem Pferde, ffnete leise die Thre, und die geharnischten Männer stiegen aus dem Bauche hervor. Sie gehen nach den Stadtthoren. Die Wchter schlafen. Diese werden niedergehauen, die Thore losgerissen, und mit freudigem Kriegsgeschrei dringen die Griechen aus ihrem Hinterhalte in die Stadt ein. Sinon luft schon mit Brandfackeln in den Straen umher und zndet die Huser an. Zu spt merken die Trojaner den

8. Die alte Geschichte - S. 226

1872 - Münster : Coppenrath
226 ten. Alexander hielt Kriegsrath. Sein erfahrener Feldherr Parmenlo rieth, den Abzug der Feinde abzuwarten. Der groe Hellespont wrde sich ja schmen mssen," rief Alexander, wenn wir uns vor diesem kleinen Flu frchteten!" Er sprang hinein, feine Macedonier ihm nach, wateten mit ihm durch, griffen an und schlugen die Perser vllig in die Flucht. Getmmel der Schlacht wre der allzukhne Jngling beinah um's Leben gekommen. Zwei persische Feldherren, die ihm il vollen Glnze der Waffenrstung an der Spitze sahen, spreng ten auf ihn los. Er vertheidigte sich tapfer; doch bekam einen Hieb, da der Helm zersprang. Und als er sich gegen den Haltenden wendete, hob schon der zweite Perser das Schwei zum Todesstreiche auf. Aber in dem Augenblicke kam Clitus, ein braver Macedonier, herangeeilt und schlug dem einen Pe^ ser mit einem frchterlichen Hiebe Ann und Schwert zugleich zu Boden, während Alexander den anderen erlegte. Durch diesen Sieg im Jahre 334 wurde er Herr von Kleinasien. Mit seinem jubelnden Heere zog er von Stadt Stadt; welche nicht freiwillig die Thore ffnete, wurde nnl Sturm genommen. Pltzlich erkrankte er zu Tarsus in Iicien. Mitten durch die Stadt schlngelt sich der anmuthig^ Cydnusbach, dessen klares Wasser ihn zum Baden einlud. 90 Staub und Schwei bedeckt stieg er hinein. Da berfiel ein pltzliches Zittern alle Glieder, er wurde leichenbla und m# aus dem Bade getragen werde. Die Aerzie gaben ihn auf sie traueten sich nicht, etwas zu verordnen. Nur einer, lippus, entschlo sich, in dieser Noth ein schnell wirkendes, aber auch sehr gefhrliches Mittel zu gebrauchen. Der König eben im Begriffe, die von ihm verordnete Arznei zu nehmen, als eilt Brief von Parmenio anlangte, mit der Warnung' Traue dem Philippus nicht, er soll vom Perserknige bestochen fein, dich zu vergiften." Alle erschraken, nur nicht der Knig-Er gab seinem Arzte den Brief und nahm in demselben Auge^ blicke die verordnete Arznei. Sein edeles Vertrauen ward dnrch

9. Die alte Geschichte - S. 272

1872 - Münster : Coppenrath
272 Die Volkstribunen (493). Der Senat, durch Tumult im Innern und Kriege nach Auen gengstiget, entschlo sich jetzt zur Nachgiebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft und an der Spitze derselben Menenlus Agrippa, einen Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgemanderten, sie zur Rck-kehr einzuladen. Dieser, ein gewandter Mann, fhrte das Wort. Hret doch," sprach er, eine Geschichte! Einst emprten sich die Glieder des Krpers gegen den Magen. Sie wollten es nicht lnger dulden, da dieser allein in behaglicher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern fttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hnde wollten keine Speise mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht auf-nehmen, und die Zhne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz fhrten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, da sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fhlten nmlich, da es der Magen sei, der die Sfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie lieen daher vcn ihrem Vorhaben ab und shnten sich wieder aus." Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte. Es sah ein, da seine Emprung und seine Trennung dieselbe Schwche und Hinflligkeit zur Folge haben wrden. Es ging deshalb auf einen Vergleich ein, unter folgenden Bedingungen: Erstens sollten alle Schulden erlassen, und alle eingezogenen Schuldner wieder in Freiheit gesetzt wer-den. Dann sollte es auch dem Volke gestattet sein, aus seiner Mitte sich besondere Vertreter, Tribnen, zu whlen, die fr das Beste der Plebejer wachen und berechtigt sein sollten, jeden Senatsbeschlu, den sie fr ihre Gemeinde nachtheilig hielten, durch ihren Einspruch Veto!" (ich verbiete!) sofort wieder aufzuheben. Dieser Vergleich wurde bei einem feier-lichen Opfer beschworen. Nun zogen die Plebejer wie iw Triumphe, als htten sie einen groen Sieg erfochten, wieder ln Rom ein. Und in der That, der Sieg war nicht gering und bahnte zugleich den Weg zu noch weit greren. Es entstand seitdem ein geregelter Kampf mit den Patriciern um Gleichheil

10. Die alte Geschichte - S. 275

1872 - Münster : Coppenrath
275 Altren der Götter weinend niederwarfen und um Rettung fleheten. Endlich begaben sich die ehrwrdigsten Frauen Roms, Veturta, die Mutter des Coriolanus, und Volumula, seine Gemahlin, mit ihren Kindern an der Spitze, zum Coriolanus, um den letzten Versuch auf das Herz des Siegers zu machen. Als man ihm meldete, jetzt komme dort unten sogar ein Trupp Weiber angezogen, wendete er sich mit Unwillen weg. Aber kaum hatte er gehrt, da auch seine Mutter, seine Gemahlin ! und Kinder mit in dem Zuge seien, so ging er ihnen freundlich i entgegen. Anfangs widerstand er ihren Bitten und forderte sie auf, das falsche Rom zu verlassen und bei ihm zu bleiben. Als ! aber seine Mutter, wie verzweifelnd, sich bittend und flehend zu seinen Fen warf, als Weib und Kinder weinend sich um : feine Knie schmiegten; da endlich siegte die Stimme der Natur ! der das Herz des erzrnten Siegers. Gerhrt hob er die innig geliebte Mutter auf, und mit Thrnen rief er an ihrem Halse: O Mutter, Mutter, Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren!" Er entlie die Frauen, fhrte das Heer zurck und soll dafr von den getuschten Volskern erschlagen worden sein. Die Rmer aber errichteten, zum Andenken der schnen That der Frauen, dem weiblichen Glcke einen Tempel, und zwar an der Stelle, wo diese den Helden erweicht hatten. 87. Die Gesetze der zwlf Tafeln (451 u. 450*). Kaum athmeten die Rmer freier, so begannen auch wieder die alten Streitigkeiten, die jetzt um so heftiger wurden, da das Volk feine Macht erprobt hatte. Es wollte fortan feste, allgemein gltige, geschriebene Gefetze haben und nicht lnger in seinen Rechtsachen von der willkrlichen Entscheidung der Pa-tricier abhngig sein. Der Tribnn Terentillus Arsa trug darauf an. Auch solcher billigen Forderung widersetzten sich die Patrider mit der unbesonnensten Hartnckigkeit. Mehre *) Fast gleichzeitig: Cimon's Sieg auf der Insel Cypern und Ende der Perserkriege. 18*
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